Durch Früherkennung können fast alle Darmkrebsfälle geheilt oder sogar verhindert werden. Die Untersuchung ist effektiv und unkompliziert – und wird doch viel zu selten in Anspruch genommen. Das neue Einladungsverfahren soll das ändern.
Das Darmkrebsscreening soll besser werden: Aus diesem Grund hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) eine lang erwartete Neufassung seiner Richtlinie zur Darmkrebsfrüherkennung verabschiedet. Durch das neu eingeführte Einladungsverfahren und die geänderten Einschlusskriterien können künftig noch mehr Menschen vom Darmkrebsscreening profitieren. Konkret sieht die neue Richtlinie, die zum 1. Oktober 2018 in Kraft tritt, folgende Verbesserungen vor:
- Anspruchsberechtigte Versicherte erhalten ein regelmäßiges Einladungsschreiben mit begleitenden Informationen zum Vorsorgeprogramm. Dieses strukturierte Einladungsverfahren soll mehr Menschen als bisher zur Teilnahme bewegen.
- Wissenschaftliche Daten belegen, dass Männer ein höheres Darmkrebsrisiko als Frauen haben. Männer haben daher künftig bereits ab 50 Jahren, nicht wie bisher ab 55 Jahren, Anspruch auf eine Vorsorgekoloskopie.
- Durch eine neu strukturierte Datenerhebung soll das Screening-Programm stetig beurteilt und weiterentwickelt werden.
Wie bisher können zur Früherkennung von Darmkrebs immunologische Tests auf okkultes Blut im Stuhl (iFOBT) eingesetzt werden. Im Alter von 50 bis 54 Jahren können Frauen und Männer diesen Stuhltest jährlich durchführen lassen, danach alle zwei Jahre, solange keine Koloskopie in Anspruch genommen wurde. Zudem haben Frauen ab 55 Jahren und Männer ab 50 Jahren Anspruch auf zwei Früherkennungskoloskopien im Abstand von mindestens zehn Jahren. Bei auffälligen Stuhltests besteht Anspruch auf eine Abklärungskoloskopie.
Hintergrund zu den immunologischen Stuhltests
Immunologische Tests können das Vorhandensein von Polypen im Darm durch verstecktes (okkultes) Blut im Stuhl nachweisen. Laut Richtlinie des G-BA muss der dafür verwendete Stuhltest bestimmte Gütekriterien erfüllen. Ein Testsystem, das die Anforderungen erfüllt, ist der ELISA-Test RIDASCREEN® Haemoglobin in Verbindung mit dem Stuhlröhrchen RIDA®TUBE Haemoglobin.
Hintergrund zur Richtlinie des G-BA
Der Europäische Kodex zur Krebsbekämpfung, eine Initiative der Europäischen Kommission, gibt Leitlinien zur Qualitätssicherung von Krebsfrüherkennungsprogrammen heraus. Bereits 2010 wurde in diesem Zusammenhang eine neue Auflage der „Europäischen Leitlinien zur Qualitätssicherung von Programmen zur Früherkennung von Darmkrebs“ veröffentlicht. In Deutschland hat der G-BA die Aufgabe, anhand dieser Qualitätsvorgaben konkrete Richtlinien zur Durchführung der Früherkennungsprogramme zu entwickeln.