Gastroenteritis, auch bekannt als Magen-Darm-Grippe, ist weltweit eine der häufigsten Erkrankungen beim Menschen. Oft sind es Viren, die für die Infektionen verantwortlich sind.
Die akute Gastroenteritis ist eine der Hauptursachen von Morbidität und Mortalität auf der Welt. Es wird geschätzt, dass weltweit rund 1,5 Millionen Kinder unter 5 Jahren an Diarrhoe sterben – mehr als an AIDS, Malaria und Masern zusammen. In den meisten Fällen wird die Erkrankung von Viren verursacht, weniger häufig von Bakterien oder Parasiten. Mehrere Studien zeigen, dass Noroviren für fast 50 % der weltweiten Gastroenteritisausbrüche verantwortlich sind. Das hochansteckende Virus verursacht vor allem in den Wintermonaten oft große Epidemien in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern oder Seniorenheimen. Rotaviren sind trotz der Einführung eines Impfstoffes immer noch der häufigste Erreger von schwerer Diarrhöe bei Kindern unter 5 Jahren. Adenoviren sind die dritthäufigste Ursache für virale Gastroenteritis bei Kindern. In der Praxis können häufig Mischinfektionen mit zwei oder mehr Gastroenteritis-Erregern beobachtet werden, beispielsweise mit Rotavirus und Norovirus.
Wann ist ein Erreger-Nachweis erforderlich?
Aufgrund der typischen Symptome ist eine Gastroenteritis gut zu diagnostizieren. Dennoch sollte der Erregernachweis in folgenden Fällen durchgeführt werden:
- bei schweren Krankheitsverläufen, z.B. mit blutigem Stuhl, hohem Fieber oder Dehydrierung
- bei immungeschwächten Personen
- bei stationärem Aufenthalt und nosokomialen Ausbrüchen
- bei Komorbiditäten
- bei einem vorangegangenen Auslandsaufenthalt
- bei einer vorangegangenen Antibiotikatherapie
- wenn der Verdacht auf eine meldepflichtige Infektion besteht
In welchen Fällen besteht Meldepflicht?
Um eine unkontrollierte Ausbreitung zu verhindern, besteht nach dem deutschen Infektionsschutzgesetz (IfSG § 6 para. 1 no. 2) eine Meldepflicht für Rotavirus, Norovirus sowie einige bakterielle Gastroenteritis-Erreger. Demnach ist bereits der Verdacht auf eine akute infektiöse Gastroenteritis meldepflichtig, wenn
- die betroffene Person Umgang mit Lebensmitteln hat oder in Gemeinschaftseinrichtungen beschäftigt ist, oder
- zwei oder mehr gleichartige Erkrankungen auftreten, bei denen ein epidemischer Zusammenhang möglich ist.
Wie wird die Labordiagnostik durchgeführt?
Der spezifische Nachweis der Erreger erfolgt im Labor meist durch Enzymimmunoassays (ELISA) oder real-time PCR-Tests. Es gibt aber auch schnellere Methoden – wie den Schnelltest RIDA®QUICK Rota/Adeno/Noro Combi (Art. Nr. N1903). Dieser qualitative immunchromatografische Lateral Flow-Test ermöglicht eine Schnellerkennung der drei wichtigsten viralen Gastroenteritis-Erreger in nur 15 Minuten.